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Betrüger sammeln vermeintlich Spenden für kranke Kinder und stehlen über eine halbe Million US-Dollars

Kampagne verbreitet sich via YouTube mit herzzerreißender Botschaft

Kampagne verbreitet sich via YouTube mit herzzerreißender Botschaft


Prag / München, 5. August 2022 - Avast entdeckte vor kurzem, dass sich auf YouTube aktuell Videoanzeigen verbreiten, in denen Zuschauer um finanzielle Spenden für angeblich krebskranke Kinder gebeten werden. Die Researcher von Avast konnten die Videoanzeigen als Betrug identifizieren und raten den Nutzern*innen dringend davon ab, Geld zu spenden. Außerdem blockierte Avast die mit dem Spendenaufrufen im Zusammenhang stehenden URLs für seine Nutzer*innen. 

In einem der herzzerreißenden Werbevideos sieht man ein kleines, haarloses und weinendes Mädchen, Alexandra, in einem Krankenhauskittel. Sie erzählt dem Zuschauer, dass sie Krebs hat und dass ihre Familie sich die Behandlung nicht leisten kann. Das Video verlinkt zu einer Spendenseite, die zeigt, dass bereits über 650.000 Dollar gespendet wurden. Die Avast-Forscher haben einen Kanal mit einer ganzen Reihe von Videos von "Alexandra" in verschiedenen Sprachen gefunden – von Englisch über Arabisch, Französisch, Portugiesisch, Spanisch und Hebräisch. Eines der englischen Videos wurde bereits über 1,1 Millionen Mal angesehen, einige der anderen hundert- oder zehntausend Mal. Der Kanal hat über 3,2k Follower. 

Bei weiteren Recherchen fanden die Forscher auch andere Kanäle von kranken Mädchen mit ähnlichen Videos auf YouTube: Ariela, Ksenia, Barbara – insgesamt wurden die Kanäle bereits über 10 Millionen Mal besucht. 

Die Videoanzeigen verbreiten sich international, unter anderem in der Ukraine, in Kenia, Nigeria, Israel, Ghana, den USA, dem Vereinigten Königreich, Frankreich, der Tschechischen Republik, Spanien, Deutschland und anderen Märkten.

„Wie in vielen anderen Fällen, setzt auch diese Betrugsmasche auf den altruistischen Impuls der Menschen, einander zu helfen. Dieser Betrug ist besonders böswillig und unethisch, weil er einerseits das Vertrauen der Menschen in persönliche Crowdfunding- und Wohltätigkeitskampagnen untergräbt, andererseits auch Geld von echten Projekten und Institutionen für hilfsbedürftige Menschen abzweigt. Hinzu kommt, dass möglicherweise ein echtes Kind – ob krank oder nicht – ausgenutzt wurde, indem zum Beispiel dessen Video entweder für den Betrug gestohlen wurde oder das Kind vielleicht sogar gezwungen wurde, diese Szene nachzuspielen.“

Die vollständige Geschichte findet sich auf dem Avast-Blog: https://blog.avast.com/de/spendenbetrug-mit-dem-kranken-kind