Global durchgeführtes
WLAN-Experiment bringt enorme Sicherheitslücken in WLAN-Hotspots ans Licht –
asiatische Nutzer sind noch mehr gefährdet als Europäer und Amerikaner
Mobile World Congress, Barcelona, 2. März
2015 – Mobile
Nutzer weltweit gehen hohe Risiken mit ihren Surfgewohnheiten im offenen WLAN
ein. Dies ist das Ergebnis eines WLAN-Hack-Experiments von Avast Software, Hersteller der weltweit meistgenutzen
Sicherheitslösung für Smartphones, Tablets und PCs. Sicherheitsexperten von Avast haben
für das Experiment Städte in den USA, Europa und Asien besucht und die
WLAN-Nutzungsaktivitäten in neun Metropolen beobachtet. Dafür waren sie mit
einem Laptop ausgerüstet und einer App, die den lokalen WLAN-Verkehr auf 2,4
GHz Frequenz beobachtete – eine kostenlose App, die breit verfügbar ist. Teststadt
in Deutschland war Berlin. Das Experiment zeigte, wie einfach es ist, die
Surfaktivitäten, Suchbegriffe, Passwörter, Videos, E-Mails und andere
persönliche Daten mitzulesen.
Die
Studie zeigte, dass Nutzer in Asien für Cyberangriffe am anfälligsten sind. Dort
findet mehr als die Hälfte des Web-Verkehrs auf ungeschützten HTTP-Websites
statt, 97 Prozent der Nutzer verbinden sich mit offenen, ungeschützten
WLAN-Netzwerken und sieben aus zehn Passwort-geschützten WLAN-Router sind
schwach verschlüsselt, was sie anfällig für Hackerangriffe macht. Am stärksten beschützen
Nutzer in San Francisco und Barcelona ihre Surfaktivitäten – doch auch hier gibt
es Nachholbedarf.
Vorsicht vor ungeschützten WLANs
Die
Avast-Experten haben herausgefunden, dass die überwältigende Mehrheit der
Laptop-, Smartphone- und Tablet-Nutzer in den Stadtzentren offene
WLAN-Netzwerke nutzt. Mobile Nutzer in Asien waren dabei führend, während
Europäer und Amerikaner sich etwas häufiger in geschützten Netzwerken bewegen: In
Seoul wählen 99 von 100 Nutzern ungeschützte Netzwerke, in Barcelona und San
Francisco 80 von 100.
- Seoul: 99 von 100
- Hong
Kong: 98 von 100
- Taipei: 97 von 100
- Chicago: 96 von 100
- New
York: 91 von 100
- Berlin: 88 von 100
- London: 83 von 100
- Barcelona: 80 von 100
- San
Francisco: 80 von 100
Gefahr beim Surfen auf HTTP-SeitenAvast
entdeckte, dass ein signifikant hoher Anteil der Mobil-Nutzer auf unsicheren HTTP-Seiten
surft. Fast die Hälfte des Web-Verkehrs in Asien findet auf HTTP-Seiten statt;
in den USA sind es 37 Prozent und in Europa 32 Prozent.
Da
der HTTP-Verkehr ungeschützt ist, war das Avast-Team in der Lage, alle
Surfaktivitäten zu beobachten, inklusive Domains, Suchbegriffen, Login-Daten,
Videos, E-Mails und Kommentaren. Websites wie eBay, Amazon, Wikipedia oder Bing
nutzen den sicheren HTTPS-Standard erst dann, wenn der Nutzer eingeloggt ist.
In jeder Stadt konnten die Avast-Experten Beispiele von Nutzern sehen, die medizinische
Websites, Versicherungs- und Banking-Sites sowie erotische Videos ansahen –
alles in unsicheren offenen WLAN-Netzwerken.
Schwache Verschlüsselung
Die Mehrheit der
WLAN-Hotspots, die Avast beobachtete, nutzten eine Form der Verschlüsselung.
Jedoch waren die eingesetzten Verschlüsselungsmethoden oft schwach und einfach
zu hacken. Der Einsatz von WEP-Verschlüsselung kann fast so riskant sein wie
den Passwortschutz komplett wegzulassen, da Nutzer sich durch die Passworteingabe
zwar sicher wähnen, Cyberkriminelle die Verschlüsselung aber einfach
durchdringen können.
San
Francisco und Berlin hatten den geringsten Prozentanteil schwach
verschlüsselter Hotspots, während mehr als die Hälfte der Hotspots mit
Passwortschutz in London und New York sowie fast drei Viertel der Hotspots in
Asien anfällig für Cyberangriffe waren.
- Seoul:
70,1%
- Taipei:
70,0%
- Hong Kong:
68,5%
- London:
54,5%
- New York:
54,4%
- Chicago:
45,9%
- Barcelona:
39,5%
- Berlin:
35,1%
- San Francisco: 30,1%
„Das Experiment zeigt, dass die meisten mobilen Nutzer keine ausreichenden Vorkehrungen
treffen, um ihre persönlichen Daten und Privatsphäre vor Cyberkriminellen zu
schützen“, sagt Jude McColgan, President
of Mobile von Avast. „Genauso wie jeder im Auto einen Sicherheitsgurt trägt,
sollte sich jeder im offenen WLAN mit einer Sicherheits-App schützen.”
Avast zeigt an seinem Stand 5K29 in
Halle 5 auf dem Mobile World Congress einen Live-WLAN-Hack. Nutzer können
ihr eigenes Smartphone mit dem Hotspot verbinden und sehen, was Hacker sehen
können. Avast stellt auf der Messe auch seine neue Avast SecureMe App vor, die
Nutzer vor WLAN-Gefahren schützt. Mehr Informationen zu dem weltweiten
Hack-Experiment gibt es ebenfalls am Avast-Stand.