TEMPE, Ariz. und PRAG, 14. März 2023 – Das Risiko, auf einem Mobilgerät auf Stalkerware zu stoßen, ist laut der neuesten Bedrohungs-Telemetrie von Avast, einem führenden Anbieter für digitale Sicherheits- und Privatsphärelösungen und Marke von Gen™ (NASDAQ: GEN), innerhalb von drei Jahren deutschlandweit um 575 Prozent gestiegen. Im Vergleich: Weltweit stieg der Einsatz von Stalkerware im gleichen Zeitraum um 239 Prozent an. Stalkerware ist Malware und eine Form des technischen Missbrauchs, welche der Zielperson ihre physische und digitale Freiheit raubt, indem sie deren Standort heimlich verfolgt und die Smartphone-Aktivitäten überwacht, einschließlich besuchter Websites, Textnachrichten und Telefonanrufe.
„Die Zunahme von Stalkerware gibt Anlass zu großer Sorge“, sagt Jakub Vavra, Threat Operations Analyst bei Avast. „Stalkerware wird oft heimlich von misshandelnden Ehepartner*innen, Ex-Partner*innen, vermeintlichen Freund*innen oder besorgten Eltern auf Mobiltelefonen installiert und kann den Betroffenen schweren physischen und psychischen Schaden zufügen. Dabei geht es nicht nur um den Diebstahl persönlicher Daten, sondern auch um die konkreten Auswirkungen auf die Sicherheit der Zielperson.”
In den letzten drei Jahren haben Forscher*innen aus dem Avast Threat Lab, die auch Teil der Coalition Against Stalkerware sind, eine Vielzahl von mobilen Anwendungen entdeckt, deren Zweck Stalking ist, und haben mit App-Stores wie Google Play zusammengearbeitet, um die Entfernung solcher Apps zu erleichtern. Kürzlich hat eine Analyse aus dem Avast Threat Lab ergeben, dass Kinderüberwachungs-Apps zu einer der am weitesten verbreiteten Formen von Stalkerware geworden sind und häufig zur Überwachung unterschiedlicher Bereiche missbraucht werden: beispielweise zur Überwachung von Anrufen, SMS, Internetaktivitäten oder auch den sozialen Medien. Außerdem werden sie verwendet, um Audio- und Videodaten aufzunehmen, Fotos oder Screenshots von dem Handy der betroffenen Person zu erstellen oder den Live-Standort des Opfers zu verfolgen. Eine weitere häufige Art von Stalkerware sind Apps, die sich selbst als Tracker für verlorene oder gestohlene Geräte vermarkten. Sobald sie auf einem Gerät installiert sind, verstecken sie sich entweder vollständig oder geben sich als Notiz-Application aus. Der Stalker kann diese Anwendungen aus der Ferne steuern und bösartige Aktivitäten durchführen.
„Avast erkennt und blockiert Stalkerware mit einer Kombination aus Automatisierung und menschlichem Eingreifen, um ein optimales Schutzniveau vor neuen und sich entwickelnden Bedrohungen zu gewährleisten“, so Vavra weiter. „Wir werden weiterhin alles tun, um die Freiheiten der Menschen und ihre Online-Freiheit vor diesem wachsenden Problem zu schützen.”
Das Nationale Netzwerk zur Beendigung häuslicher Gewalt (NNEDV) ist zutiefst besorgt über die signifikante Zunahme von Stalkerware und die gefährlichen Folgen für Überlebende von häuslicher Gewalt, Partnerschaftsgewalt und sexuellen Übergriffen“, sagte Erica Olsen, Senior Director des Safety Net Project bei NNEDV. „Unser Safety Net Project hat zum Beispiel Service Providers bewertet und zeigt, dass die häufigsten Arten des Technologiemissbrauchs – wie Belästigung, Einschränkung des Zugangs zur Technologie und Überwachung - während der Pandemie zugenommen haben. Wir sind dankbar für die Partnerschaft und das Engagement von Gen bei der Bekämpfung von Stalkerware und der Sicherheit von Überlebenden.“
Im Folgenden finden Sie einige Hinweise von Avast-Forscher*innen, die Ihnen helfen sollen, die Anzeichen potenzieller Stalkerware-Anwendungen zu erkennen und sich vor ihnen zu schützen:
Die in diesem Bericht enthaltenen Daten wurden vom Avast Bedrohungserkennungsnetzwerk („Threat detection network“) gesammelt und zeigen Stalkerware, die zwischen Januar 2020 und Dezember 2022 auf mobilen Geräten erkannt und blockiert wurde.
Das „Risiko“ bezieht sich auf das Risikoverhältnis, das definiert ist als das Verhältnis von Personen, die von Stalkerware betroffen sind und aktiv von Avast in einem bestimmten Land und Monat geschützt werden, im Verhältnis zur Gesamtzahl der aktiven Nutzer*innen in dem jeweiligen Land und Monat.
Die Bedrohungsforscher*innen von Avast fanden heraus, dass die Zahl der Personen, die weltweit von Stalkerware betroffen sind, von durchschnittlich 18 pro 100.000 Personen im Jahr 2020 auf 61 pro 100.000 im Jahr 2022 anstieg. In Deutschland stieg die Zahl der Betroffenen von 4 pro 100.000 Personen im Jahr 2020 auf 27 pro 100.000 Personen im Jahr 2022.